Hier bekommst Du 5 Tipps von mir als artgerecht Windelfrei-Coachin für Babys und Kleinkinder, die Dir helfen Dein Kind liebevoll beim Trockenwerden zu begleiten.
1. Hole das Thema in den Alltag
Besorgt Euch in der Bibliothek oder dem örtlichen Buchhandel Bilderbücher zum Thema Trockenwerden und Requisiten zum Nachspielen wie Puppentöpfchen, Puppen, Kuscheltiere, evtl. Stoffwindeln für die Tiere und Puppen. Hier wird besonders „Der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ und „Alle müssen mal aufs Klo“ oder „Das Alpaka muss Kaka“ geliebt. Etwas größere Kinder von Kindergarten bis Grundschule sind begeistert vom Kinderbuch „Die Kackwurstfabrik“.
2. Bequeme Kleidung ohne komplizierte Reißverschlüsse und Knöpfe
Kleide Dein Kind in bequeme Hosen ohne Reißverschlüsse, Haken, Knöpfe etc. Am Besten sind weiche Bündchen, die das schnelle Runterziehen und das einfach Hochziehen der Hose ermöglichen . Wähle in der Zeit des Trockenwerdens keine Kleidung die zu eng sitzt. So kann das Kind sich leicht und schnell ausziehen, wenn es mal muss. Und nach dem Toilettengang auch wieder selbstständig anziehen.
Bodys sind ungünstig und frustrierend fürs Kind, auf dem Weg zum Trockenwerden. Investiere lieber in Unterhemden und Unterhosen (unterstützt auch das „Ich bin jetzt groß“-Gefühl des Kinds) Besonders wichtig ist lockere, gut allein zu handelnde Kleidung auch wenn das Kind in der außerfamiliären Betreuung ist, wo es unter Umständen abgelenkt ist und erst spät merkt, dass es muss und es eventuell dauern ist bis jemand verfügbar ist, der die Hose öffnen kann.
Besonders praktisch sind sogenannte Windelfrei-Hosen. Splitpants, Kaidangkus und Co. Die muss man gar nicht ausziehen, um Pipi zu machen, da sie so raffiniert geschnitten sind, dass sie im Schritt ein Stück offen sind und es beim in die Hocke gehen auseinanderklafft. Normalerweise werden diese mit Abhaltewindeln/Stoffwindeln etc. als Back-up getragen. Für zuhause sind sie aber ideal, um Kleinkindern die Anfangszeit des Trockenwerdens zu erleichtern.
Besonders schöne und nachhaltige produzierte findet Ihr bei meiner Kooperationspartnerin Katrin Weigert im Isarknopf-Shop. Diese junge Mama fertigt gemeinsam mit ihrem Team Windelfreikleidung (und Abhaltewindeln für Babys) in Handarbeit an. Wer also Wert auf Regionalität und Qualität legt, kann sich dort mit schönen und vor Allem auch angenehm zu tragenden Kleidungsstücken für die Kleinen eindecken.
3. Lass Dein Kind teilhaben
Wenn Du selbst auf die Toilette gehst, lass Dein Kind, wenn es möchte mitkommen und zusehen. So versteht es was hier passiert und wozu das Klo genutzt wird. Der Aha-Effekt: Alle Leute müssen mal. Die Großen und die Kleinen. Das ist eine wichtige Erkenntnis für unseren Nachwuchs.
Kinder ahmen von Natur aus nach um zu lernen. Sicher wird Dein Kind also auch das Aufs Klo gehen, nachahmen wollen. Hocker und Klositzverkleinerungen oder ein Töpfchen (Quasi kleines Klo neben dem großen Klo für gemeinsame Sitzungen 😉 ) bieten sich für den Prozess des Trockenwerdens an.
4. Geht gemeinsam ein Töpfchen kaufen
Lass das Kind wenn möglich mitkommen und ein Töpfchen aussuchen. Im Babyfachmarkt sollte es für Dein Kind möglich sein Probe zu sitzen. Das wäre ideal. Manche Töpfchen sehen zwar schick aus, sind aber unbequem für die Kleinen und schwer zu reinigen.
Achte auf ein herausnehmbares Innentöpfchen für leichte Reinigung (und zum Leichteren Auskippen in die Toilette). Ikea hat ein bezahlbares und gut geeignetes Töpfchen mit Innentopf namens „Lockig“ im Sortiment.
Wenn Ihr auf mehreren Stockwerken wohnt, besorgt auch entsprechend viele Töpfchen! Gerade am Anfang ist es oft schon sehr dringend, wenn das Kind merkt, dass es muss. Dann erst ins Erdgeschoss rennen zu müssen, kann schon ausschlaggebend dafür sein, ob das Geschäft in die Hose oder das Töpfchen geht.
5. Lass Dein Kind so viel wie möglich selbst übernehmen
Kleinkinder möchten so viel wie möglich selbst tun. „Alleine! Ist der Toddler-Schlachtruf schlechthin. Das Pipi selbst vom Töpfchen ins Klo schütten? Klar! Das motiviert Dein Kind zusätzlich und bringt es in die Selbstwirksamkeit. Das macht stolz.
Richte Dich darauf ein, dass wahrscheinlich was daneben geht. Runzle dann nicht die Stirn oder kommentiere negativ. Wischt es gemeinsam weg und freut Euch am geklappten „Geschäft“. „Ist ja nur Pipi (oder Kaka). Das kann passieren“ begleitet von einem Schulterzucken darf Euer Mantra für die nächsten Monate sein. So kannst Du Dein Kind liebevoll auf seinem Weg aus der Windel beim Trockenwerden unterstützen.